Weiche, flexible Kontaktlinsen (Hydrogellinsen) bestehen aus organischen Materialien (Kunststoffen), wie z.B. HEMA-Copo- lymere (HEMA/MA/EGDMA u.a.), HEMA-freie Materialien (MMA/ VP u.a.). Die Linsen aus den verschiedenen Materialien unterscheiden sich in ihren Eigenschaften nur wenig voneinander; sie vereinen z.B. die folgenden positiven Eigenschaften: - gute Verträglichkeit von Anfang an, - günstiger Brechwert, - gute Sauerstoffdurchlässigkeit. Sie wiesen aber auch Nachteile auf, wie z.B. - aufgrund der Materialeigenschaften höhere Neigung zu Ablagerungen und geringere Haltbarkeit, - Nachbearbeitung nicht möglich, - höherer Pflegebedarf. In der Regel ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Hornhaut durch die Verwendung gasdurchlässiger Linsen bis zu einem DK-Wert des Linsenmaterials von maximal 60 gewähr- leistet. Hochgasdurchlässige Linsen mit einem DK-Wert (des Linsen- materials) über 60 werden nur bei bestimmten Indikationen benötigt. Diese Linsen können unter Umständen auch als sogenannte vT-Linsen (vT = verlängerte Tragedauer) eingesetzt werden, d.h., die Linsen werden über einen längeren Zeitraum unun- terbrochen getragen. Das Tragen von vT-Linsen erfordert je- doch im besonderen Maße regelmäßige Nachkontrollen beim Augenarzt. Ein weiterer wichtiger Parameter ist der Wassergehalt der Hydrogellinsen. Sie sind nur im feuchten Zustand weich und flexibel, im trockenen Zustand werden sie hart und spröde. Der Wassergehalt beeinflußt auch den DK-Wert der Linse. Sphärische Kontaktlinsen besitzen eine optische Zone mit einer sphärischen dioptrischen Wirkung und evtl. einen peripheren Bereich mit einer oder mehreren sphärischen Zo- nen. Die Anzahl der peripheren Zonen dient zur Kennzeichnung der Kontaktlinse. Sphärische Vorderflächen oder Rückflächen heißen einkurvige Flächen. Bei zweikurvigen Kontaktlinsen ist zusätzlich eine sphärische periphere Zone vorhanden. Entsprechend heißen Kontaktlinsen mit zwei oder mehr sphärischen peripheren Zo- nen mehrkurvige Kontaktlinsen. Die periphere Zone kann auch asphärisch sein, diese Linsen werden innerhalb des Hilfs- mittelverzeichnisses ebenfalls zu den sphärischen Kontakt- linsen gezählt. Weiche Linsen sind wegen ihrer Flexibilität nur einge- schränkt in der Lage einen Astigmatismus auszugleichen, da sie sich der Hornhautkrümmung anpassen.
Code: 25.21.53.0000
Codesystem: http://metadata.gerontonet.org/namingsystem/hilfsmittelnummer
Online Status
nicht besetzt
Indikation
- Myopie ab 8,0 dpt (maßgeblich ist die Höhe der Fehlsich- tigkeit im stärksten Hauptschnitt) - Hyperopie ab 8,0 dpt (maßgeblich ist die Höhe der Fehl- sichtigkeit im stärksten Hauptschnitt) - Astigmatismus: -- rectus und inversus ab 3,0 dpt (0° bzw. 90 +- 15°) -- obliqus ab 2,0 dpt (schräge Achsen/Hauptschnitte 45° bzw. 135° +- 30° - Keratokonus - Aphakie - Aniseikonie - Anisometropie ab 2,0 dpt (in mindestens einem Haupt- schnitt) Weiche Kontaktlinsen sind nur bei nachgewiesener Unverträg-lichkeit harter Kontaktlinsen nach ausreichend langem Trage-versuch indiziert. Es muß eine Begründung vom Augenarzt vorliegen, warum keine harten Kontaktlinsen vertragen werden.